Unterscheidet euch!

Titel, Wann, Wo

Unterscheidet euch! – ein Gesellschaftsspiel (10+)
2019 
Theater an der Parkaue Berlin

Forschungsfrage/-thema

Anlass/Anliegen: Das Veranstaltungsformat „Schulvorstellung“ an einem Staatstheater als Versammlungs-/Begegnungsraum unterschiedlicher Klassen (im doppelten Sinne) explizit machen und nutzen

Frage(n): Wissen, wo man steht - wie erleben Kinder in Berlin soziale Unterschiede/Ungleichheiten und die eigene Position darin? Wie kann man im Rahmen einer Aufführung mit Kindern über soziale Herkunft/über Klassismus&Privilegien sprechen und Unterschieden erfahrbar machen/verhandeln, denn „wenn man die Unterschiede nicht kennt, kann man auch nichts ändern“?

Initiierende / Projektleitung

Performancekollektiv Turbo Pascal  in Koproduktion mit dem Theater an der Parkaue, Berlin

Konzept/Regie: Turbo Pascal Bühne und Kostüme: Janina Janke Musik: Friedrich Greiling Dramaturgie: Karola Marsch Mit: Wolfgang BoosFriedrich Greiling, Hanni Lorenz, Eva Plischke, Angela LöerFrank Oberhäußer

Beteiligte Institutionen/Kontext und Anbindung

Turbo Pascal, Theater an der Parkaue Berlin

Recherche/Prozessbegleitung mit Schüler_innnen der 4.-6. Klasse des Käthe Kollwitz-Gymnasiums im Prenzlauer Berg, der Pettenkover Grundschule in Friedrichshain, der Paavo-Nurmi-Grundschule in Marzahn und der Hector-Peterson-Sekundarschule in Kreuzberg

Mitforschende

Schüler_innen, die als Zuschauer_innen die Aufführungen besuchen, da diese in ein interaktives und  forschendes Aufführungsformat eintreten

Forschungsverfahren & Mittel

Versammeln als Forschungsverfahren/Forschen in und mit einer Versammlung im Theater;  die Konstellation dieser Versammlung wird nicht kuratiert, aber provoziert: Beim Kartenverkauf wird darauf geachtet, daß immer drei Klassen aus unterschiedlichen Schulen/Stadtteilen in einer Aufführung zusammenkommen

Der Bühnenraum als Forschungs-setup, mit unterschiedlichen Sitzbereichen und freien Flächen, in dem alle füreinander sichtbar sind und in dem Bewegen, Hinsetzen, Aufstehen, Umsetzen, Umordnen und Zuordnen ,für alle Anwesenden möglich ist

Positionierungs- und Aufstellungspiele als Verfahren aus Performance Art,aus  theaterpädagogischer Praxis und politischer Bildung, die im Rahmen der Performance in unterschiedlichen Modi eingesetzt und immer wieder abgewandelt werden. Die Positionierungsspiele laden zum teilnehmen + beobachten gleichermaßen ein und eröffnen einen forschenden Blick aller auf das dynamische Geschehen

Präsentationsformate/Dokumentationsformen

Aufführungen im Spielplan des Theaters an der Parkaue, Premiere April 2019, digitale Version ab April 2021

Theoretische Reflektionen und Vorträge durch Turbo Pascal und andere Wissenschaftler_innen

Prozessorganisation/Dauer

Recherchephase und Probenphase von ca. 8 Wochen, wiederholbare Aufführungen

Forschungsergebnisse

Wissen über die Gestaltung eines Balanceakts zwischen realer Selbstbefragung und fiktivem Spiel zum Thema soziale Unterschiede und soziale Herkunft im Theater,  einem Balanceakt zwischen öffentlichem Begegnungsraum und Schutzraum

Entwicklung eines performativen Formats, insbesondere dem Positionierungsspiel „Klassenlotterie“ (Verlosungsspiel von Lebensrealitäten) als Teil der Aufführung, das für pädagogische/didaktische Kontexte von Interesse ist

Referenzen & Sonstiges

https://www.turbopascal.info/produktionen/unterscheidet-euch-ein-gesellschaftsspiel/

Es handelt sich um eine Produktion an einem Kinder- und Jugendtheater, die nicht explizit alt als Forschungsprojekt gerahmt war.  Hätte dieses Projekt expliziter eine Forschungslogik verteten, hätten die an der Entwicklung beteiligten Schüler_innen als Mitforschende adressiert werden können; auch die Wiederholung der Aufführungen im Sinne einer seriellen Versuchsanordnung hätte eine  Rolle für den Forschungsprozess spielen können: Wie könnte das Geschehen der Aufführungen jeweils ausgewertet und/oder festgehalten werden?

© Dani Pomar
© Dani Pomar
© Dani Pomar
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© Dani Pomar
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